Soziale Netzwerke, die Sie kennen sollten

Bleiben Sie mit ihren Kunden in Kontakt. Aber wo? Wir verschaffen Übersicht

Soziale Medien ersetzen mittlerweile das Internet so wie wir es kennen. Statt klassisch von Website zu Website zu springen, nutzen wir privat und beruflich Plattformen wie Facebook oder Instagram und lassen uns von den geschlossenen Systemen einfangen. Das eine ist privat, doch auch als Unternehmer können wir diese Plattformen professionell für unsere Sache nutzen. Was wir dort finden, wie Sie dort gefunden werden und welche Plattformen Sie selbst noch nicht gefunden haben, erklären wir im heutigen Experten-Blog.

Die Dickschiffe: Facebook und Instagram

Wenn wir von Social Media sprechen, dann kommen gleich zwei Namen sofort in den Sinn: Facebook und Instagram. Wir wollen heute nicht die Qualität dieser Seiten bewerten oder darüber sprechen, wie gut oder schlecht sie für unser soziales Leben sind. Fakt ist: Es gibt sie und wir nutzen sie viel häufiger als wir eigentlich wollen.

Facebook

Facebook startete als eine Art digitales Jahrbuch für US-Studierende und gehört mittlerweile zur ersten Anlaufstelle, um sich weltweit mit Menschen zu vernetzen. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um Freunde, Arbeitskollegen, die Familie oder wildfremde Menschen handelt. Auf einer Art Schwarzen Brett teilen wir Gedanken, Bilder und Videos miteinander.

Instagram

Instagram setzte in seiner Anfangszeit ausschließlich darauf, Momentaufnahmen und Bilder mit Freunden, Familie oder wildfremden Menschen zu teilen. Die Idee wird zum Wettbewerb: Wer hat das schönste Motiv oder den motiviertesten Schnappschuss parat? Videos kamen hinzu, kurze Sequenzen aus dem Alltag, Livestreams und noch viel mehr. Noch nie war es so vielen Menschen ohne große Vorkenntnisse möglich, kreativ zu werden und ein Millionenpublikum zu erreichen.

Ein Überblick

Das gilt für alle sozialen Netzwerke, die mittlerweile Stars und Prominente hervorgebracht haben, die nur über die verbreiteten Inhalte innerhalb der Plattformen hunderttausende Menschen pro Foto erreichen. Manchmal sogar Millionen – und sogar Milliarden. Doch was macht ein soziales Netzwerk eigentlich zu eben solchem, was daran ist sozial und wann sprechen wir von sozialen Medien? Wir sagen es Ihnen, bevor es Ihre Kinder tun.

Twitter

Auf Twitter zwitschern es die Spatzen vom Dach. Wortwörtlich. Bei diesem Kurznachrichtendienst wird seit 2006 gezwitschert. Auf zu Anfang 140 Zeichen begrenzt war es Nutzern möglich, kurze Meldungen abzugeben und jedem zugänglich zu machen. Diese konnten entweder darauf antworten, die knappen Sätze teilen oder mit dem Autoren Kontakt aufnehmen. Später wurde die Zeichenzahl erhöht, auch Bilder und Videos konnten angehängt werden. Ein soziales Informations-Netzwerk ist entstanden. Mittlerweile nutzen mehr als 300 Millionen Menschen die Plattform. Vor allem für politische Arbeit und Nachrichten zeigt sich Twitter als praktische Quelle. Reporter twittern aus Krisenregionen, Politiker wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump geben kompakte Statements ab.

YouTube

Die Videoplattform ist auf dem besten Weg, das Fernsehen zu ersetzen. Im Jahr 2005 wurde von den Gründern der Plattform erstmals ein Video hochgeladen. Die Idee: jeder kann, wie er möchte selbst erstellte Videos auf die Seite hochladen und entweder mit einem engen Freundeskreis oder allen Nutzern weltweit teilen. Schon ein Jahr nach der Gründung legt Google 1,3 Milliarden Euro auf den Börsentisch. Mittlerweile nutzen mehr als 2 Milliarden Menschen das Angebot. Die meistgesehenen Inhalte sind Musikvideos, das meistgesehene Video ist das Kinderlied "Baby Shark" mit mehr als 10 Milliarden Aufrufen.

SnapChat

Briefe in Geheimschrift oder Nachrichten, die sich nach kurzer Zeit selbst zerstören. Was klingt wie in einem Agentenfilm ist die grobe Zusammenfassung von SnapChat. Beliebt ist dieses soziale Netzwerk vor allem bei jungen Menschen. Dabei ist SnapChat vor allem ein Kurznachrichtendienst, weniger ein soziales Netzwerk im klassischen Sinn. Denn der Plattform fehlt die Möglichkeit, sich im großen Stile zu vernetzen. Inzwischen ist es aber immerhin möglich, Nachrichten und auch längere Story-Beiträge zu speichern und so zu erhalten. Weltweit nutzen gut 319 Millionen Menschen die App auf ihren Smartphones. Gut  80 Prozent von ihnen sind im Alter von 14 bis 24 Jahre. Die Meisten kommen dabei aus den USA, danach folgen Nutzer aus Europa. In Deutschland erreicht Snapchat rund 13 Millionen Menschen.

TikTok ...

...begann damit, durch eigene hochgeladene Kurzvideos Ausschnitte von Musikvideos lippensynchron zu veröffentlichen. Was erstmal seltsam klingt, erreicht ausschließlich als Handy-App mittlerweile ein Milliardenpublikum. Gestartet ist dieses chinesische soziale Netzwerk unter dem Namen musica.ly. Mittlerweile ist es das größte Kurzvideo-Portal Asiens, ist in 150 Ländern aktiv und zählt pro Monat gut 500 Millionen Nutzer. Die Nutzung ist relativ simpel. Erstellt werden Videos mit einer Länge von maximal drei Minuten. Diese werden mit einer Audiospur unterlegt, zum Beispiel einem bekannten Lied. Inhaltlich tanzen die Nutzer, singen Karaoke oder schauspielern witzige Szenen nach. Der Clou: die App erlaubt es, mit einfachen Mitteln Schnitte und Effekte hinzuzufügen. Das Ergebnis lässt sich anschließend über die gesamte Plattform teilen. Mittlerweile hat sich die Art und Weise dieser Videos auch in anderen sozialen Medien durchgesetzt und die kurzen Musikvideos mit Witz sind immer beliebter. In der Folge hat TikTok an Aufmerksamkeit verloren, weil Nutzer dieselben Inhalte auf anderen Plattformen veröffentlichen.

Pinterest

Diese Plattform ist eine Art Pinnwand für kunstvolle Grafiken und Fotos. Rund 300 Nutzer weltweit sind inzwischen auf der Plattform angemeldet und „pinnen“ das, was sie „interessiert“ an ihr persönliches und virtuelles Schwarzes Brett. Wer sich dort anmeldet, tut dies vor allem, um sich über Hobbys, Interessen und Einkaufstipps auszutauschen. Der Mehrwert liegt in der individuellen Zusammenstellung der Pinnwände, die wahlweise öffentlich oder privat zur Schau gestellt werden können. Nutzer lassen sich vor allem durch die visuelle Aufarbeitung der Inhalte inspirieren, zum Beispiel im Handwerk, der Hausarbeit, der Küche oder anderen alltäglichen Schwerpunkte. Der Großteil der Nutzer sind dabei weiblich, viele Künstler nutzen Pinterest, um ihre Arbeit darzustellen und zu verbreiten. Anders als bei anderen sozialen Netzwerken seht die direkte Kommunikation der Nutzer nicht im Mittelpunkt der Plattform. Pinterest verdient dabei vor allem durch Werbung und bezahlte Pins Geld. Zuletzt machte das Unternehmen einen Umsatz von rund 1,6 Milliarden US-Dollar.

So wird eine Plattform zu einem sozialen Netzwerk

Aber wann sprechen wir überhaupt davon, dass eine Website oder App auch ein soziales Netzwerk sein kann? Vergleichen wir die bekanntesten Plattformen, haben sie einiges gemeinsam. Fast immer handelt es sich um ein geschlossenes System, bei dem sich der Nutzer zunächst anmelden und eine Art persönliches Profil anlegen muss. Dieses Profil hat neben einem festgelegten Namen oft auch ein Bild und grobe Informationen zum Nutzer hinterlegt, das je nach Einstellung auch öffentlich sichtbar ist. Mit diesen Profilen ist es den Nutzern dann möglich, miteinander zu kommunizieren – eine der wesentlichen Funktionen, die das soziale Netzwerk sowohl soziale als auch zu einem Netzwerk macht. Zudem ist es möglich, sich über den eigenen Kreis aus Freunden und bekannten Personen hinaus in Interessengruppen zu organisieren und sprichwörtlich zu netzwerken.

Twitch

Twitch wurde vor allem mit der Game-Szene groß. Nutzer filmen sich beim Spielen und streamen sich und die Spielszenen ungeschnitten und live über Twitch ins Internet. Seit 2011 ist die Plattform online und gehört mittlerweile zu Amazon. Die Plattform zählt monatlich mehr als 50 Millionen Zuschauer, die sich nicht immer registrieren müssen, um zuzusehen. Durch die Registrierung und auch das Bezahlen kleinerer Beiträge können die Streamenden allerdings unterstützt und finanziert werden. Zudem verdienen Streamer durch Werbeeinnahmen entsprechende Summen oder werden an den Werbeeinnahmen der Plattform beteiligt. Beliebt war die Plattform auch im Jahr 2020 während der Corona-Pandemie, als Betreiber von Diskotheken und Club ganze Partys mit DJs über die Plattform ins Internet streamten. Über die Bezahlfunktion konnten Nutzer die Betreiber unterstützen. Im Kern der Aufmerksamkeit bleiben aber weiterhin Videospiele und Influencer, die diese zur Selbstdarstellung nutzen.

Xing

Mit Xing verwalten und vernetzen Nutzer dieses sozialen Netzwerks vor allem ihre beruflichen Kontakte. Die Plattform ist ein deutsches Netzwerk mit Sitz in Hamburg. Die meisten Nutzer kommen deshalb auch aus dem deutschsprachigen Raum. Seit seiner Gründung im Jahr 2003 ist die Plattform stetig gewachsen. Mittlerweile nutzen etwas mehr als eine Million Menschen das Netzwerk zur Kommunikation und Jobsuche. Dabei wird zwischen normalen und Premium-Nutzern unterschieden. Letztere können durch Zahlen einer Abo-Gebühr zusätzliche Kommunikations-Funktionen nutzen und so ihr Netzwerk ausbauen. Beliebt ist das Netzwerk vor allem bei Personalern und arbeitssuchenden Fachkräften. XING hat sich als Plattform für Nachrichten aus verschiedenen Branchen etabliert, beschäftigt eigene Redaktionen oder kuratiert Inhalte anderer Nachrichtenagenturen.

LinkedIn

Das soziale Netzwerk für Menschen mit (Hosen)-Anzug. Seit 2002 vernetzt die Plattform vor allem Menschen mit Geschäftsinteresse miteinander. Unternehmer, Leiter von Personalabteilungen und Marketing-Manager tauschen hier ihre virtuellen Visitenkarten aus. Obwohl das Unternehmen seinen Sitz in den USA hat, kommen die meisten der rund 660 Millionen Nutzer aus Europa. Neben dem reinen Netzwerken steht auch der Wissenstransfer im Fokus. Nutzer können sich in Workshops verschiedenes Fachwissen aneignen. Die Plattform ist inzwischen ähnlich die Facebook aufgebaut und ermöglicht es den Nutzern, Texte, Videos oder Fotos zu veröffentlichen und sowohl einen eigenen Bekanntenkreis oder die breite Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen. Vor allem setzt die Plattform darauf, Menschen aus unterschiedlichen Branchen miteinander zu vernetzen. Insbesondere zur Jobsuche, Kundengewinnung oder Auftragsgenerierung ist LinkedIn beliebt.

WhatsApp

Auch WhatsApp ist ein soziales Netzwerk. Inzwischen gehört das Chatprogramm zum Meta-Konzern, dem auch Facebook und Instagram gehören. Auch deshalb sind diese drei Plattformen miteinander vernetzt – nicht nur technisch. Im Jahr 2009 konnte die Mobile-App erstmals installiert werden. Weltweit nutzen mehr als zwei Milliarden Menschen. Ja, zwei Milliarden! Allein in Deutschland sind es 30 Millionen Nutzer. WhatsApp ersetzt auf Mobiltelefonen die klassische SMS und ermöglicht es, Texte, Fotos, Videos und mehr direkt an die Telefonnummern anderer Nutzer der Plattform zu nutzen. Auch die Sprach- und Videotelefonie ist über die Grenzen der Mobilgerät-Hersteller hinaus möglich. Auch lassen sich Nachrichten mittlerweile an einen größeren Empfängerkreis schicken und Gruppen-Chats erstellen. Unternehmen sehen in WhatsApp sogar eine Newsletter-Alternative. Auch Shopsysteme lassen sich integrieren.

Clubhouse

Das „New kid on the Block” kam überraschend aus dem Nichts im Sommer 2020 in die Wahrnehmung einer breiten deutschen Öffentlichkeit. Die Idee ist simpel: Nutzer melden sich an und können anschließend öffentlichen Chaträumen beitreten. Der Clou: statt zu schreiben, wird miteinander über das Mikrofon gesprochen. Es gibt eine Art Bühne mit denjenigen, die im Raum sprechen und ein Podium mit Zuhörern. Die Zuhörer können vom Moderator des Raums jederzeit mit auf das virtuelle Podium geholt und an dem Gespräch beteiligt werden. Wer zum Beispiel mitreden möchte, kann dies per virtuellen Handzeichen anmelden. Anfänglich stand die App nur für Nutzern von iPhones zur Verfügung, seit dem Frühjahr 2021 können aber auch Android-Nutzer an den Gesprächen teilnehmen. Ende Dezember nutzen gut 600.000 Menschen die Plattform. In Deutschland war sie vor allem dadurch bekannt geworden, weil Politiker und Prominente sie für sich entdeckten und an den Gesprächsrunden aktiv teilnahmen. Inzwischen hat der Hype etwas nachgelassen.

Soziale Medien: Zeitkiller und Aufmerksamkeits-Booster

Bei der Nutzung von sozialen Medien lässt sich im privaten Umfeld sehr viel Zeit totschlagen. Dennoch sind Milliarden Menschen auf der Welt täglich damit beschäftigt, die dortigen Inhalte zu konsumieren oder selber zu produzieren. Das macht es vor allem für Unternehmen und Unternehmer interessant, sich dort ebenfalls zu präsentieren und Aufmerksamkeit zu generieren. Wie das funktionieren kann und wie dieses Spiel zu spielen ist, haben wir hier schon einmal aufgeschrieben. Wichtig ist in jedem Fall, sich selbst zu fragen, welche Geschäftsidee auf welcher Social Media Plattform am besten zur Geltung kommt. Beispiel: Wer Produkte verkauft, wie visuell einen starken Eindruck macht, sollte Plattformen auswählen, die Bilder und Videos in den Vordergrund rücken.

Christian Vogelbein

Autor:

Christian Vogelbein

Social Media Manager. Hat immer eine Kamera in der einen und das ganze Internet in der anderen Hand. Hilft Ihnen dabei, in der digitalen Welt individuell sichtbar zu sein. Schreibt auf dem alto. Experten-Blog über die wunderliche Welt der sozialen Medien, Katzenvideos und Ihre Erfolgsgeschichten.

Mark-Oliver Müller, Geschäftsführer
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